Czech Style Pivo – True Brew

1842 | Böhmische Pils | True Brew.co x Whitelabscopenhagen (München x Kopenhagen) | 4,6%, 30 IBU | Note: 2

Kurz und bündig: zu wenig Butter für ein typisches böhmisches Pils, dafür viel Metall und leicht erdige Nase, super süffig und lecker trotz alledem

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Langfassung: Ja, ich gestehe: Ich mag die buttrige Note im böhmischen Bier. Das gehört für mich nicht nur dazu, das schmeckt mir einfach auch. Dass jetzt Spezis, Someliere und andere Experten beginnen, die Nase zu rümpfen und zu einem Vortrag über Fehlaromen und Diacetyl ansetzen … juckt mich nicht. Ich mag es einfach. Nicht als Butterfass, aber sparsam dosiert und geschmacksabrundend immer gerne.

Entsprechend hab ich mich gefreut, als ich in meinem Lieblings-Onlineshop auf dieses explizit als „Czech Style Pivo“ ausgewiesene Pils nach böhmischer Art gestoßen bin. Also ab uns Einkaufskörbchen und Vorfreude an.

Mit Saazer Hopfen wird auf der Dose geworben … und mit Spezialhefe aus den dänischen Laboren von Whitelab. Na das muss ja was werden…

Von der Schaumgemengelage bin ich zwar enttäuscht, doch zumindest die Farbe stimmt. Glänzendes, etwas dunkleres Gold. Herrlich, wie es da vor mir ins Glas fließt!!!

Doch die Nase erdet mich gleich wieder. Im Wortsinne. Ziemlich metallisch, sogar etwas erdig. Butternote? Nur gaaaaaanz gaaaaaanz dezent vorhanden, kaum der Rede wert.

Na, das kann ja was werden … und tatsächlich, auch der Antrunk und der weitere Verlauf des Trinkprozesses offenbart keine positive Überraschung mehr. Dnes bez másla.

Sehr sehr schade. Statt der Butter bleibt es metallisch, leicht erdig. Sanft trotzdem, fast samtig läuft es mir die Kehle hinab. Das ist schon sehr fein. Aber entschädigt das für die stiltypische Butternote, die mir vorenthalten bleibt?

Jooooahhhh. Ok. Es schmeckt halt trotzdem richtig gut. Läuft einfach fein rein. Wenn ich mich freimache von all der Butter, den nicht eingelösten Versprechen auf dem Etikett… dann kann ich das Bier als das genießen, was es ist. Einfach ein gut gemachtes Trinkerlebnis.

Tasting von Marco Schneider nochsoeinbierblog
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