Author Archiv: Benjamin Helber

Herr Ober, noch ein Cottbuser Bier – Sudden Death Brewing

Herr Ober, noch ein Cottbuser Bier - Sudden Death Brewing Tasting kaufen

Herr Ober, noch ein Cottbuser Bier | Historisches Cottbuser Bier | Sudden Death Brewing (Lübeck) | 6,3 % Note: 1

Kurz und bündig: gehaltvoll, bekömmlich, dezent beerig, leicht süß, feinmalzig mit überraschendem, fein dosiertem Hopfenbitterkick am Ende

Langfassung: Ich geb’s zu, ich steh auf sowas. Alte, wiederbelebte Bierstile. Spätestens nach der Lektüre der Bierzauberer-Romane vonr Günther Thömmes (Leseempfehlung!!!) komme ich an keinem als alter Bierstil angepriesenem Bier vorbei. So auch hier beim Stöbern durch den Onlineshop von Alehub.

Was die hippen CraftGroßMeister von Sudden Death Brewing dazu gebracht hat, dieses Bier zu brauen, erfährt man leider auf ihrer Homepage nicht. Wohl aber, was drin ist:

Diese in Vergessenheit geratene Cottbuser Spezialität haben sie mit Gerste, Hafer, Weizen, Honig und Melasse gebraut und somit aus dem Reich der Toten zurückgeholt. Gut So.

Wie ein großer Bruder legt dieses Bier ein Arm auf deine Schulter, drückt dich leicht an sich und versprüht gleich mit dem ersten Schluck so ein heimeliges, zufriedenstellendes Grundgefühl, dass es einem ganz malzigwarm wird ums Herz.

Zuletzt hab ich dieses schöne Gefühl beim Dampfbier von Hier nur Bier gehabt. Auch das ein alter Bierstil, der von enthusiastischen Jungbrauern wiederbelebt wird.

Doch noch kurz zurück nach Cottbus: Abgerundet wird das Ganze im Abgang mit einer feinen Hopfenbittere, die man bei all den heimeligen Malznoten gar nicht mehr erwartet hätte. Aber gut, dass sie da ist, gibt sie doch sprichwörtlich dem Bier noch einen schönen Kick zum Ende hin.

Toll, einfach toll. Sicher auch wegen der Geschichte drumherum und dem sehr gelungenen Dosendesign… aber egal. Toll.

Tasting von Marco Schneider
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La Calavera – Sibeeria – Blessed Beaver

La Calavera - Sibeeria - Blessed Beaver Tasting kaufen

Das Blessed Beaver – Smoked Imperial Stout mit Ahornsirup von Sibeeria und La Cavalera, gebraut mit Ahornsirup, Ahornextrakt, Kakaobohnen und Vanille.

Pechschwarz und komplett blickdicht ergießt sich das Stout aus der Dose ins Glas. In der Rauch- und Röstnoten, dazu Kaffee, Ahornsirup und Vanille.
Der Antrunk ist kraftvoll und überraschend süß mit mittlerer Rezenz.

Bereits der erste Eindruck lässt eine Grenzerfahrung vermuten. Ein öliges Mundgefühl und die intensive Rauchnote komplettierten den ersten Eindruck. Dahinter kämpft das Grund-Stout um Anerkennung. Kaffee, Schokolade und Röstnoten spielen eher eine hintergründige Rolle und trotz der 10,7% ABV wirkt das Imperial Stout überraschend leicht.

Eine tschechisch-katalanische Koproduktion, die weiß zu überraschend und zu beeindrucken!

Tasting der Stilkampfarena
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Dark Fruits – Vault City

Dark Fruits - Vault City Tasting kaufen

Dark Fruits | Fruited Sour | Vaul City (Edinburgh) | 6,2 %

Kurz und bündig: Brombeeren und Heidelbeeren in Bestform, das Bier verändert sich spannend mit der Zeit, könnte vielleicht etwas saurer sein

Langfassung: Seit der liebe @benni8145 von @alehub.de mir vor Jahren ein Sauerbier von den Schotten in den Adventskalender gepackt hat, bin ich Fan dieser Sauerbier-Pioniere von der Insel.

Von daher war es klar, dass auch diese Dose in den Warenkorb hüpfen musste, sobald ich sie im Shop entdeckte. Und was soll ich sagen … alles richtig gemacht.

Heidelbeeren und Brombeeren passen ja ganz gut zusammen, farblich und geschmacklich. Das haben Brauer schon lange herausgefunden und entsprechend oft findet man diese Kombi auf den Inhaltsangaben der Craftbeerdosen. Und Flaschen.

Ich war also nicht überrascht von dem, was da auf meine Zunge zukam. Im Gegenteil. Ziemlich unspektakulär das Ganze, dazu gar nicht so richtig sauer, wie ich es eigentlich mag.

Und doch … irgendwie hat es mich dann doch gepackt. Nicht wegen der wunderschönen helllila Schaumkrone oder der brombeerlastigen Duftwolke.

Nein, gerade diese unspektakuläre Fruchtigkeit hat mich gekriegt. Wie ein alter Bekannter hat sie ihren Arm um mich gelegt. Riech nochmal, flüstert mir der Schottentrunk zu. Und tatsächlich, mittlerweile kommt die Heidelbeere deutlicher durch als zu Beginn. So eine schöne Abwechslung, so eine Wandelbarkeit mit zunehmender Temperatur mag ich einfach.

Und auch auf der Zunge tut sich was. Da schleicht sich doch tatsächlich eine feine Hopfenbittere mit aufs Bild. Nicht zu arg, sauer bleibt es trotzdem. Aber doch schmeckbar. Gefällt mir.

Ja, insgesamt könnte es für meinen Geschmack dann doch etwas saurer sein. Aber hey – dieser Facettenreichtum ist wohl nur deshalb möglich, weil er eben nicht von zu viel Säure überdeckt wird. So gesehen… Doch alles richtig gemacht, ihr Schotten.

Tasting von Marco Schneider
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Straffe Hendrik – Brugs Quadruppel II

Straffe Hendrik - Brugs Quadruppel II Tasting kaufen

Die Farbe ist opak schwarz marin und der Schaum ist ein wunderbarer Kontrast in hellem Elfenbein dazu. Im Geruch bekommen wir nussige Aromen mit Malz und Marzipan und der Antrunk ist leicht rostigen Kaffee mit Zartbitterschokolade.

Die Mitte hat einen leicht milchig, cremigen Charakter und prickelt etwas milder als die vorigen Biere. Im Abgang kommt eine leichte Bittere hinzu, doch die individuelle Hefenote und die untermalenden Trockenfrüchten mit der Schokolade machen dieses Bier zum wahren Gaumenschmaus.

Wir hatten einmal die Gelegenheit das Quadrupel nach 6 Jahren Reifung im Keller zu trinken und müssen sagen, dieses Bier ist wirklich ein Kunstwerk. Aber auch die anderen Biere sind wirklich in ihrer ganz eigenen Art genial.

Tasting von Kraftbier0711

Straffe Hendrik


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Maisel&Friends Vs. Living BBQ – BrewBQ #4 – Living BBQ Lager

Maisel&Friends Vs. Living BBQ – BrewBQ #4 – Living BBQ Lager Tasting kaufen

Fruchtiger Grillbegleiter
Seit 2020 lädt sich Maisel&Friends aus Bayreuth immer wieder Koriphäen aus der Grillszene ein und im Jahr 2023 gibt es Sud #4 mit Olly von Living BBQ. Das Bier ist natürlich auch nach seinem Grillblog benannt. Immer wieder eine schöne Idee Bier und Grillen in Einklang zu bringen.

Das Bier fließt in einem leicht trüben narzissengelb ins Glas. Oben auf landet eine hellweiße, großporige Schaumkrone.

Das Bier duftet nach Orange, Wassermelone, Zitrusfrüchten, hellgebackenem Brot und ein leichter Rauch-Ansatz.

Im Antrunk ist das Bier süßlich, fein-perlig unterstützend was die Kohlensäure angeht. Dann etwas grüner Apfel und viel Melone, sowie die auch vorher errochenen Zitrusaromen. Es fließt sehr leichtfüßig über die Zunge und spielt auch mit einer feinen Säure. Der Rauch ist im Trunk gar nicht mal mehr so wahrnehmbar, was aber nicht weiter stört. Hinten heraus spürt man im Gegenteil eine leichte Pfefferschärfe, was aber auch super matched.

Fazit: Ein feines Bierchen zum Grillevent, aber auch so für die passende Abendbegleitung.

Sommelier-Quickpass / Facts:

Vergärung: untergärig

Bierstil: Dortmunder Export / Rauchbier

Alc. 5,9%

Stammwürze 13,3°Plato

Hopfen: Ariana, Topaz, Elixir, Mandarina Bavaria

Glas-Empfehlung: Verkostungsglas, Willibecher

Trinktemperatur: 7-8°C

Food-Pairing: Original aus dem Liebesbier und von Living BBQ: Gezupftes Strohschwein | Darkbeer-BBQ | Käsesauce | süß-saurer Gemüsesalat | Tacobruch | Koriander |

Musik-Empfehlung: Takida – Master

Tasting von der Hoppithek

Maisel&Friends Vs. Living BBQ – BrewBQ #4 – Living BBQ Lager

Other Half – Broccoli – DDH Imperial IPA

Other Half - Broccoli - DDH Imperial IPA Tasting kaufen

Das Broccoli Double Dry Hopped Imperial IPA von Other Half, gehopft mit Mosaic, Simcoe, Hallertau Blanc, Cascade, Mosaic Cryo und Simcoe Cryo.

Im Glas DIPA sonnengelb und hazy mit weißer Schaumkrone. In der Nase würzige Zitrusnoten, ätherische Akzente und Tropenfrüchte.

Der Antrunk ist weich und vollmundig mit mittlerer Rezenz. Grapefruit, Limetten, Passionsfrucht, Litschis, Ananas und Tannennadeln. Der trockene Abgang wird von einer feinen Hopfenbittere und einer dezenten alkoholischen Note begleitet, die aber zu keinem Zeitpunkt überfordert.

Sauberer Balance, tolle Benchmark!

Tasting der Stilkampfarena
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Sudden Death – Lübecker Urzwickel

Sudden Death - Lübecker Urzwickel Tasting kaufen

Lübecker Urzwickel | Sudden Death Brewing (Lübeck) | 4,8 % Note: 1

Kurz und bündig: perfekte Optik, Honig, feine Hopfenbittere am Anfang und am Ende, super süffig und heimelig, ein perfektes Zwickl

Langfassung: Ein Schaumbaukünstler wie Holger. D bin ich wahrlich nicht, ein kleiner Schaumfetischist aber schon … Entsprechend frohlockte fast alles in mir beim Anblick dieses Bieres. Was für ein schöner Schaum. Und was für ein tolles Dosendesign. Optisch schonmal 1a.

Schon beim Antrunk fällt die feine Hopfenbittere auf, die zurückhaltend-schüchtern prickelnd auf der Zunge das Tanzen beginnt.

Ihr folgt ein leichter Honigeinschlag, der sofort an ein gutes fränkisches, frisch aus dem Tank gezwickeltes Kellerbier denken lässt. Genauso wie die leichte Hopfenbittere am Ende, die sofort zum nächsten Schluck einlädt.

Ganz ganz großes Kino. Emotional, traditionell, süffig. So muss Bier.

… und einmal mehr kommt so ein Bier aus einer modernen CraftbeerSchmiede, die sich erfolgreich an einem traditionellen Bierstil versucht. Find ich großartig.

Am besten gleich zusammen bestellen mit dem Cottbuser Bier aus dem gleichen Stall.
Tasting von Marco Schneider
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Schorschbock – Rubin – Imperial Red Ale

Schorschbock - Rubin - Imperial Red Ale Tasting kaufen

Wir haben von Georg Tscheuschner von Schorschbräu, die Brauerei mit dem stärksten Bier der Welt, einen leckeren Schorsch Rubin bekommen.

Schorschbräu beschäftigt sich seit Jahren damit die stärksten Biere auf dem Markt zu brauen und erreicht das durch spezielle Hefen und einer mindestens 4 monatigen Lagerung. Zu dem speziellen Brauverfahren gehört aber noch mehr – Erfahrung und natürlich Leidenschaft. In Gunzenhausen im wunderschönen Seeland in Franken wird daher traditionell aber auch mit Herz gebraut und das schmeckt man.

Das Rubin Imperial Red Ale hat mit seinen 12,8% Vol. schon ordentlich Umdrehung. Aber dadurch können komplexe Aromen auch besser herauskommen. Rot braun mit einem dezenten Schaum kommt ein Geruch mit einer traubenähnlichen Säure in die Nase. Vorne klingen die Malztöne deutlich an und bilden sich komplex mit einem Honiggeschmack in der Mitte aus. Weich und damit geht der Sud in den Gaumen ein. Honignoten und süße Malztöne leben hier ihre volle Komplxität aus und umgarnen den Gaumen mit einer unglaublichen Vielfalt an Aromen.

Specials
Das Spezielle an diesem Bier ist zum einen, dass es das leichteste in der Schorsch Serie ist, aber auch unglaublich feinfühlig mit Herz und Leidenschaft gebraut wurde. Das schmeckt man in jedem Schluck.

Natürlich ist dies keinBier um mal eben einen drauf zu machen, sondern für die besonderen Abende mit guten Freunden und womöglich nach einem üppigen Essen. Wer den Rubin noch etwas reifen lassen möchte, sollte das unbedingt im Keller tun.

Wir haben uns eine Flasche für das nächste Jahr bereits bereit gelegt.

Tasting von Kraftbier0711

Schorschbräu Rubin


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The Sour Conspiracy of Evil – Gose Style Aged in Oloroso Barrels – Collab La Calavera – Cheersragazzi – Bierboutique – Alehub

The Sour Conspiracy of Evil - Gose Style Aged in Oloroso Barrels - Collab La Calavera - Cheersragazzi - Bierboutique - Alehub Tasting kaufen

The Sour Conspiracy of Evil! Ein Gose-Style Ale aus Grundlage des „So much stupid people in this f**king World“ für sechs Monate gereift in Olorosso Fässern, eine Gemeinschaftsproduktion von La Calavera, der Bier-Boutique, Cheers Ragazi und Alehub.

Im Glas zeigt sich die saure Verschwörung goldgelb und opal ohne jedwede Schaumbildung. In der Nase Sherry, Kirschen, Pflaumen, Zitrusnoten und Holz.

Der Antrunk ist frech und sauer mit geringer Rezenz. Ein hochgradig adstringierendes Mundgefühl, ein schlanker Körper und ganz viel Aroma. Ausgewogen, komplex und intensiv mit einem staubtrockenen Finish.

Tasting der Stilkampfarena
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Flügge – Eni

Flügge - Eni Tasting kaufen

Eni | Kirsch Oud Bruin | Flügge (Frankfurt) | Note: 1

Kurz und bündig: Kaminbier – saure Kirschen, kräftige Malz- und Hefenoten, Kandis-Süße und erdig, dreckig, lecker

Langfassung: Heute wird es flämisch… Dass die Belgier Bier können, das wissen wir allerspätestens seit 2016, als die belgische Bierkultur von der UNESCO auf die Liste des Immateriellen Weltkulturerbes gesetzt wurde. 500 belgische Bierstile zeigen eindrücklich, was unser kleiner Nachbar in Sachen Bier drauf hat.

Hier im Glas hab ich meinen belgischen Lieblingsstil. Oud Bruin ist ein obergäriges Bier mit Flaschengärung, das nach den traditionellen Methoden der ostflämischen „Old Brown“ Sauerbiere hergestellt wird. Das Oud Bruin ist ein Blend aus alten und frischen, in Holzfässern gereiften, Bieren, das nach der Abfüllung weitere 6 Monate in der Flasche reift.

Der olfaktorische Kirschzunami beim Öffnen hat alleine schon den Kauf dieses Bieres gerechtfertigt. Was für ein Duft!!!! Dunkel, erdig, dreckig. So ne Kirsche findet man nur sehr sehr selten.

Am Gaumen fällt sofort die Kandis-Süße auf, die mich echt stören würde, wäre sie nicht so wunderbar ausbalanciert mit dem kräftigen Malzkörper und der ebenfalls zupackenden Hefenote.

Alles, was in der Nase das erste Beben auslöste, ist auch auf der Zunge da. Wunderbar sauer, perfekt süß, ein Wechselbad der Eindrücke für meine Geschmacksknospen.

Ich mag vor allem das Rauhe, Dunkle, Dreckige, das die vergorenen Kirschen mit reinbringen.

Ein wunderbares Bier, für das mir leider der passende knisternde Kamin fehlt. Wärmende 23 Grad auf der Terrasse tun es aber auch …

Tasting von Marco Schneider nochsoeinbierblog
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