Crimson Kiss | Fruited Gose | Pühaste (EST) | 4,0 % Note: 2+
Kurz und bündig: süßsaurer Tomatensaft?!-Traum in Stierblut-Rot
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Langfassung: Die Esten von Pühaste verstehen sich vornehmlich auf Barrel Aged Biere. Ihre Silver Serie ist mittlerweile legendär und wer davon eine Flasche in die Hände bekommt, sollte zuschlagen. Heute zeigen sie mir aber, dass sie auch Sauerbier können. Genauer: Gose.
Dieser beinahe ausgestorbene Bierstil aus Norddeutschland wurde durch die Craftbeer-Bewegung nicht nur wachgeküsst und vor dem Vergessen gerettet. Man hat ihn auch stellenweise ordentlich gepimpt.
So auch hier. Die Himbeeren allein haben nicht gereicht, es musste auch noch ein besonderer Kaffee her. Genauer ein El Salvador Las Delicias in Kooperation mit den Kokomocoffee Röster. Dafür hat man dann einfach mal auf das Salz verzichtet. Gut so, denn der Abgang schmeckt auch so lange anhaltend salzig-trocken.
Ich bin ja kein Kaffeetrinker, stehe den braunen Bohnen daher skeptisch und mit gesundem Misstrauen gegenüber, wenn sie im Bier verarbeitet wurden. So auch hier. Sie schleifen meines Erachtens die Himbeere so stark, dass sie am Ende eher nach Tomatensaft oder – weil etwas erdiger und dreckiger – nach Rote Beete schmeckt.
Nicht falsch verstehen: Das gefällt mir außerordentlich gut, dieses Spiel aus Süße und Säure ist toll, die Optik aus dunklerosa Schaum auf stierblutrotem Körper phänomenal, das an einen nicht ganz kleingehäkselten Smoothie erinnernde Mundgefühl ist super – aber es schmeckt eben nicht wirklich nach Himbeere.
Daher auch kleine Abzüge in der B-Note.
Aber hey, was soll’s. Trink ich eben süßsauren, leicht prickelnden TomatenRoteBeeteSmoothie. Auch gut. 😊😉
Tasting von Marco Schneider
https://www.instagram.com/p/CpOC6jotZb0/?igshid=YmMyMTA2M2Y